Etwa 330 Personen arbeiten derzeit im Wirtschaftspark Breitensee im 14. Bezirk, einem Projekt der Wien Holding. Nach Informationen Wolfgang Gatschneggs, Konzernsprecher der Wien Holding, sei man gerade in der finalen Phase bei Verträgen mit drei weiteren Unternehmen mit insgesamt etwa 100 Mitarbeitern.
Der Dentalausstatter Pluradent ist bereits eingezogen. Die Investitionen für den Umzug lagen bei „einigen 100.000 €", konkretisiert Geschäftsführer Gerald Dorn. Rund 1000 Quadratmeter belegt das Unternehmen mit Lagerflächen und Büroräumlichkeiten für 32 Mitarbeiter. „Wir waren von der Architektur und der Lage schwer beeindruckt", erklärt Dorn.
Mit dem Umzug wird das Unternehmen zu einem Kompetenzzentrum umstrukturiert. Die Konzeptplanung für Zahnlabors und Zahnärzte soll jetzt im Vordergrund stehen. Da komme ihm die Mischung aus Alt und Neu gerade recht: „Das Gebäude spiegelt durch die Backsteinfront das Alte, Historische wider, genauso wie das Neue durch das Innenleben des Businessparks."
Der Startschuss für das Projekt fiel 2007 mit dem städtebaulichen Wettbewerb. Der Altbau wurde revitalisiert und aufgestockt, ein damit verbundener Neubau im Innenhof bringt zusätzlich 1000 Quadratmeter Platz - insgesamt stehen jetzt 25.000 Quadratmeter zur Verfügung. Auf dem alten Fabriksareal wurden früher im Übrigen Telefonapparate produziert.
Die Wien Holding hat 32 Millionen € in das Projekt investiert, die Flächen werden um zehn bis 15 € pro Quadratmeter vermietet. Ab Jahresanfang kann auch der Veranstaltungsraum für hundert Personen gemietet werden.
Die Wien-Holding-Tochter Unit Service bietet im Wirtschaftspark servicierte Büroflächen in verschiedenen Größen an. Diese werden vor allem von Einzelunternehmern und KMU, besonders aus den Branchen IT und Sicherheitstechnik, nachgefragt. Elf Einheiten sind bisher vermietet. Die generelle Auslastung des Wirtschaftsparks liegt derzeit bei 70 Prozent.
Otto Immobilien ist der exklusive Vermarkter der Flächen im Wirtschaftspark. Die Nachfragelage sei dabei sehr gut, sagt Alexander Fenzl, Leiter der Immobilienvermarktung Gewerbe: „Die Kombination aus Lager bzw. Werkstätte und Büros wird besonders stark nachgefragt." Auch die Büros seien durch ihren Loft-Charakter beliebt. „Darüber hinaus ist das Angebot an entsprechend hochwertigen und architektonisch außergewöhnlichen Büroflächen im Westen Wiens sehr gering", sagt Fenzl. Er rät Projektentwicklern grundsätzlich, dass Flächen flexibel teilbar bleiben, um jedem Interessenten geeignete Flächen anbieten zu können.
Kritik von Altmietern
Einige Unternehmen - wie etwa Dom Sicherheitstechnik oder der Werkzeugmacher Hans Paigl GmbH - haben die Umbauphase miterlebt. Andreas Weiss, Geschäftsführer der Hans Paigl GmbH, glaubt, dass der Wirtschaftspark heuer gar nicht richtig fertig werde - es würden noch viele Kleinigkeiten, wie etwa Malerarbeiten, fehlen. Und Nikolaus Heeger von Gnad Vienna kritisiert die „schlecht organisierte Baudurchführung". Auch der Bau der Fassade wurde kritisiert, sie sei zu komplex.
Die Fassade hat außerdem eine Bauverzögerung verursacht, da der Fassadenbauer in Konkurs gegangen ist. Diese Verzögerung von „drei bis neun Monaten" sei allerdings im Vergleich zur Bauzeit relativ gering, sagt Gatschnegg von der Wien Holding. Man sei eben an Ausschreibungskriterien gebunden.
Zugleich kommt auch Lob von den Altmietern: „Positiv sind für mich das Design des Wirtschaftsparks, die Tiefgarage und der Standort bezüglich der Erreichbarkeit", sagt Nikolaus Heeger.