Die mehrheitlich zur Erste Group zählende Erste Immobilien KAG befürchtet keine Preisblase bei Wohnimmobilien. Es gebe zwar teilweise zu hohe Preise, aber die Preisanstiege seien "technisch" in Ordnung, so Geschäftsführer Peter Karl. Der zweitgrößte heimische Immobilienfonds sitzt auf einem hohen Bargeldpolster, im Vorjahr flossen 250 Mio. Euro zu, wovon nur 170 Mio. Euro investiert wurden.

 

Durch die Nettomittelzuflüsse erhöhte sich 2013 das Fondsvolumen um die Hälfte auf rund 754 Mio. Euro. Die Jahresperformance betrug 2,7 Prozent brutto. Das Gesamtvolumen der österreichischen Immobilienfonds stieg im Vorjahr laut VÖIG um 21 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro.

 

Die Nachfrage nach Immobilien stehe aufgrund des niedrigen Zinsniveaus bei vielen Investoren noch immer hoch im Kurs, vor allem Wohnimmobilien erfreuten sich großer Beliebtheit, sagte Karl am Mittwochabend bei einem Pressegespräch in Wien. Vermietungsmodelle würden sich derzeit aber nicht mehr rechnen, weshalb es zu einer Verschiebung in Richtung Wohnungseigentum komme.

 

"Es gibt Angebote am Markt, die zu teuer sind, wir sind da nicht dabei", sagte Karl. Toplagen dürften aber nicht mehr teurer werden, in einfachen und mittleren Lagen dürften die Preise auch wieder zurückkommen. Käufer müssten sich die Projekte genau anschauen.

 

Der Erste Immobilienfonds investiert hauptsächlich in Wohnungen in Wien, Graz, Linz und Hamburg. Das verwaltete Immobilienvermögen beläuft sich auf rund 518 Mio. Euro. Im Immobilienbestand befinden sich 44 Bestandsimmobilien, vier Wohnprojekte befinden sich im Bau, drei Wohnprojekte in Wien und Graz befinden sich vor der Fertigstellung. Insgesamt sind das 2.261 Wohnungen mit einer Gesamtnutzfläche von rund 231.000 Quadratmetern. Der Vermietungsgrad liegt bei 97 Prozent.

 

Den Wohnschwerpunkt im Portfolio will Karl 2014 um Büro- und Gewerbeflächen ergänzen. Projekte im Ausmaß von rund 60 Mio. Euro seien derzeit in Verhandlung.

 

Quelle: derstandard.at, APA, 13.2.2014