Das umstrittene Gmundner Hotelprojekt "Lacus Felix" ist Montagabend im Gemeinderat mit den Stimmen der ÖVP und von Teilen der FPÖ besiegelt worden. Sie sprachen sich wie erwartet für eine Fristverlängerung für das Projekt aus. Das teilte SPÖ-Vizebürgermeister Christian Dickinger, Sprecher der politischen "Allianz für Gmunden", die für einen Rückkauf des betroffenen Areals eintritt, mit.

 

Das Land Oberösterreich hatte die Traunseestadt vergangene Woche überraschend informiert, dass für eine längere Frist im Gemeinderat nicht wie zuvor angenommen eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, sondern nur eine einfache. Die Volkspartei konnte damit im Alleingang beschließen, dass mit der Errichtung spätestens am 31. Mai dieses Jahres begonnen wird, die FPÖ stimmte teilweise ebenfalls dafür. Bürgermeister Heinz Köppl (ÖVP) rechnet mit einer "Lacus Felix"-Eröffnung bis Mitte 2016. Aus Sicht der Allianz ist die Rechtsauffassung des Landes hingegen zu "hinterfragen".

 

Baubeginn verzögert

 

Die Gemeinde hätte ein Rückkaufsrecht für das Baugrundstück am Areal des früheren Gmundner Seebahnhofs besessen, da das Hotel nicht bis Ende 2013 gebaut wurde. Das war laut den Projektverantwortlichen "aufgrund zahlreicher Verzögerungen" - zuletzt hatte die Korruptionsstaatsanwaltschaft auf Initiative der städtischen Grünen ergebnislos ermittelt - nicht möglich.

 

"Lacus Felix" soll mit RIMC Austria als Betreiber um 85 Millionen Euro auf einer künstlichen Insel im See entstehen. Geplant ist ein rund 30 Meter hoher 4-Stern-Superior-Bau mit 160 Zimmern, Seminar-, Tagungs-und Wellnessbereich. Später sollen noch 56 Wohnungen und 15 Chalets mit eigenen Bootsgaragen dazukommen. Mittlerweile hat der Unternehmer und Präsident des Linzer Eishockey-Clubs Black Wings, Peter Freunschlag, das Projekt vom Industriellen Hans Asamer übernommen.

 

Quelle: APA, 21.1.2014