Eine rasante Liftfahrt, der partielle Glasboden, ein Aussichtsrestaurant und eine knallbunte Beleuchtung bei Nacht machen den Tower bis heute zu einem der Besuchermagneten der Stadt.

 

In den letzten Jahren haben sich aber zum CN Tower zahlreiche andere Hochhäuser in der kanadischen Millionenmetropole gesellt, die die Skyline Torontos prägen: Mit 130 in Bau befindlichen Hochhäusern und Wolkenkratzern ist Toronto die Stadt mit den meisten hochgeschossigen Bauprojekten in Nordamerika, wie Emporis, ein deutscher Anbieter von Gebäudeinformation, erhoben hat. Als Hochhäuser wurden dabei alle Häuser gewertet, die höher als 35 Meter sind. In die Kategorie Wolkenkratzer fielen Häuser mit einer Mindesthöhe von 100 Metern.

 

New York City hat zwar die weitaus berühmtere Skyline, die US-Metropole hat momentan laut der Studie aber "nur" 91 Hochhaus-Bauprojekte in Arbeit. Mit viel Abstand folgt die franko-kanadische Stadt Montreal, wo momentan an 25 Hochhäusern bzw. Wolkenkratzern gebaut wird. Unter den von Emporis erhobenen Top Ten sind sechs kanadische Städte zu finden.

 

Egal ob in den USA oder in Kanada, die meisten Großprojekte Nordamerikas sind, mit Ausnahme der texanischen Stadt Houston, Wohngebäude - in Toronto (hier auf einer Aufnahme aus 2012) sogar ganze 92 Prozent. Während in Kanada die meisten gebauten Wohnhäuser aber fast ausschließlich Eigentumswohnungen ("Condominiums") beherbergen, setzt man in den USA eher auf Mietwohnungen.

 

Seit die Untersuchung von Emporis 2012 das letzte Mal durchgeführt wurde hat sich der Abstand zwischen Erst- und Zweitplatzierten verringert: Während New York einen Zuwachs von 26 Prozent an hochgeschossigen Bauprojekten - zuletzt etwa mit der Eröffnung des höchsten Wohnturms der Stadt - verzeichnen kann, sind Projekte der Superlative in Toronto leicht rückläufig.

 

Bei Emporis geht man davon aus, dass der "Big Apple" bis 2015 zu Toronto aufgeschlossen haben wird. Trotz der regen Bautätigkeit im Norden, kann New York City wohl niemand so schnell das Wasser reichen: 6.069 Bauwerke strecken sich hier dem Himmel entgegen - das sind immerhin dreimal so viele wie in Toronto.

 

Eines der beeindruckendsten neuen Wahrzeichen der Stadt ist wohl das One World Trade Center, hier auf einem Foto von Mai 2013, das im Frühjahr eröffnet werden soll.

 

Während Kanada von der Finanzkrise weitgehend verschont blieb und daher lange als sicherer Hafen für Geldanlagen galt, befürchten manche angesichts des anhaltenden Baubooms eine Immobilienblase: Zu rege Bautätigkeit, Überbewertung der Immobilien und eine zunehmende Finanzierung durch Kredite könnten eine Gefahr für die kanadische Wirtschaft darstellen. In den nächsten Jahren rechnen manche Experten mit einer Korrektur der Marktpreise von Wohnimmobilien von bis zu 25 Prozent.

 

Quelle: Franziska Zoidl, derStandard.at, 21.1.2014