Die EU hat strengere Regeln für Immobilienkredite beschlossen, die unter anderem den Kunden zugute kommen und helfen sollen, neue Immobilienblasen zu vermeiden. Die Richtlinie, die auf "ein hohes Schutzniveau" zielt, wurde am Dienstag in Brüssel vom EU-Ministerrat verabschiedet, wie dieser mitteilte. Der Rat als Vertretung der Staaten hatte sich zuvor mit dem EU-Parlament auf den Text geeinigt.

 

Hintergrund des Gesetzes ist die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise. Ein Auslöser der Krise war die exzessive Vergabe von Hypothekenkredite in den USA. In Irland und Spanien gehörten Immobilienblasen zu den Auslösern des Wirtschaftsabschwungs dort.

 

Die jetzt verabschiedeten Regeln setzen an mehreren Punkten an. Sie sehen ein standardisiertes Informationsblatt vor, das potenziellen Kreditnehmern, zum Beispiel privaten Bauherren, ausgehändigt werden muss. Darin sind die Zinsen sowie Risiken aufgeführt. Dank der Standardisierung sollen die Kunden die Angebote verschiedener Kreditgeber vergleichen können.

 

Die Kreditgeber wiederum, zum Beispiel Banken, müssen dem Gesetz zufolge die Fähigkeit des Kunden zur Rückzahlung bewerten. Wenn es Zahlungsprobleme geben könnte, dürfen sie den Kredit nicht gewähren. In der US-Krise hatten tausende Kunden ihre Kredite nicht mehr bedienen können.

 

Auf staatlicher Seite soll die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) in London zu Verletzungen der Regeln ermitteln dürfen. Die EU-Staaten haben zwei Jahre Zeit, um das EU-Gesetz umzusetzen - erst dann gilt es.

 

Quelle: derstandard.at, APA, 29.1.2014