Die Wirtschaftskammer stellt in ihrem Immobilienpreisspiegel 2013 dem steirischen Gewerbeimmobilien-Markt ein gutes Zeugnis aus: „Der Gewerbemarkt ist sowohl bei den Liegenschaftspreisen, mit Ausnahme des Bezirkes Liezen, als auch bei den Büro- und Geschäftsmieten auf einem konstant niedrigen Niveau im Vergleich zu anderen Regionen in Österreich."

 

Entschließt sich ein Unternehmer, neu zu bauen, gilt es, der Auswahl des Standortes größtes Augenmerk zu widmen: „Lage zählt auch für die Gewerbeimmobilie. Ebenso Faktoren wie Aufschließung oder Autobahnanschluss", sagt Alexander Pongratz, Landesinnungsmeister Bau der Wirtschaftskammer Steiermark. „Die Investition wird langfristig abgesichert, wenn man in seine Überlegungen, neben dem individuellen Bedarf, mögliche Interessen eines späteren Käufers einbezieht."

 

Am Beginn einer Kauf- und Bauentscheidung muss auf alle Fälle eine realistische Betrachtung der Kapitalsituation stehen, empfehlen Stefan Schönhofer und Manfred Filzmoser, Geschäftsführer der steiermarkweit tätigen Firma Immobilien Hammerl.

 

Zur finanziellen Grundsteinlegung kann positiv beitragen, dass in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation viele Gemeinden wieder verstärkt Ansiedlungspakete anbieten. Sie beinhalten beispielsweise preiswerte, bereits aufgeschlossene Grundstücke oder Gewerbeparks, Begünstigungen bei Kommunalsteuer oder Bauabgaben. 

 

Freilich ist Eigenrecherche notwendig, damit man die passenden Konfigurationen für das eigene Unternehmen findet - in diesem Bereich existieren keine komfortabel zu durchforstenden Datenbanken. Pongratz' Tipp: „Es sind oft Randgemeinden, die Betriebsansiedlungen fördern."

 

Für den Bauherrn unerlässlich sei die Beschäftigung mit den „teilweise sehr strengen Bauordnungsgesetzen", sagt Baumeister Pongratz. Darüber hinausgehende Baumaßnahmen „gehören genau überlegt". Wer beispielsweise auf die gut geförderte Elektromobilität setzt, „darf nicht auf die Ladestationen vergessen". Es mache sich bezahlt, von Beginn an erfahrene Profis einzubinden, „auf alle Fälle verlässliche Unternehmen", sagt Pongratz. Woran man eine solche Firma erkennt, dabei helfen Checklisten, die bei der WKÖ erhältlich sind. Ein weiterer wichtiger Weg führt zur steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft SFT, die umfassend über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten informiert.

 

 

Förderungen nutzen

 

Eine Förderung des Landes Steiermark ist zuletzt etwas in Vergessenheit geraten: „Wer Bauarbeiten in die Zeit von Anfang November bis Mai verlegen kann, der profitiert von der Winterbauoffensive." Bis zu 50.000 € nicht rückzahlbares Darlehen können steirische Firmen daraus lukrieren, sagt der Innungsmeister.

 

Lässt die Eigenkapitaldecke einen Neubau nicht zu, ist Miete - oder das etwas teurere Leasing - eine Alternative. Immobilienspezialist Schönhofer: „Derzeit ist es leicht, sich Eigentum zu schaffen." Als Käufer habe man bilanzielle Vorteile, man erhöhe sein Anlagevermögen. „Als Mieter hat man den Vorteil, flexibel zu sein."

 

Insbesondere bei Büros und Ladenlokalen herrscht aktuell ein Angebotsüberhang, heißt es im Jahresbericht des Immobilienmaklers Remax, das sorge für gute Chancen auf Kostensenkungen.Wegen der für Gewerbeimmobilien attraktiven Bundesförderung für energetische Sanierung ist „Refurbishing", die Instandsetzung einer bestehenden Anlage, eine Option für Wirtschaftstreibende, die über ein entsprechendes Gebäude verfügen, um dem Unternehmen einen modernen Auftritt zu verschaffen.

 

 

Quelle: wirtschaftsblatt.at